GRUSSWORT

IM JAHRE 1998 feierte die Kölner Kirche die siebenhundertfünfzigste Wiederkehr der Gründung des gotischen Domes. Am Festtag der Aufnahme Mariens in den Himmel, dem 15. August 1248 , legte Erzbischof Konrad von Hochstaden auf Beschluss des Kölner Domkapitels den Grundstein zum Neubau der Kölner Kathedrale. Schon im Jahre 1322 konnte der goldene Schrein mit den Reliquien der Heiligen Drei Könige in den vollendeten Chor übertragen werden. Die Gebeine der Könige, der Urbilder christlichen Pilgerns, bildeten durch Jahrhunderte das Ziel von gläubigen Wallfahrern aus der ganzen christlichen Welt und auch heute noch ist der Dreikönigenschrein, erhoben über dem mittelalterlichen Hauptaltar im Chor, schon vom Westportal aus sichtbares Zentrum des Domes.

Die Dreikönigsreliquien sind sicherlich auch wichtigster Anlass für den Neubau des Domes. Als steinerner Reliquienschrein entstand seit dem 13. Jahrhundert nicht nur eines der gewaltigsten und kostbarsten Kirchengebäude der Christenheit, sondern auch eine einzigartige Fülle von Kunstwerken, die bis heute den täglichen

Gottesdiensten im Dom den würdigen Rahmen geben, dem gläubigen Einzelbesucher Orte der Andacht bieten, ja selbst dem eiligen Touristen den Kölner Dom als das >Zelt Gottes unter den Menschen< nahe bringen. Viele liebenswerte, zum Staunen oder Erschrecken, manchmal auch zum Nachdenken führende Details sind in dem überwältigenden Gesamtbild des Domes verborgen. Sie sichtbar zu machen ist das Anliegen der Ausstellung von Reinhard Matz und Axel Schenk, die in den letzten Jahren im Zuge der wissenschaftlichen Bearbeitung die Domausstattung neu fotografiert haben.

Mein Dank gilt vor allem den Fotografen, die das Domjubiläum mit ihren Bildeinsichten bereicherten, aber auch allen anderen, die am Gelingen der Ausstellung und des Katalogbuches beteiligt waren.

BERNARD HENRICHS † 

Dompropst zu Köln

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